Sehenswürdigkeiten in Petersberg
Evangelischer Friedhof A.B.
Der im Jahre 1883 in der Hintergasse (J.T. Meschendörferstraße)
Nr. 443 angelegte, 2 ha große Friedhof ist der größte des Burzenlan-
des und für die Petersberger auch der schönste seiner Art. Durch
ein großen Haustor mit gemauertem Bogen tritt der Besucher von
der Straße zunächst in einen fast quadratischen Obstgarten von
ca. 150m x 150m ein, bevor er den durch einen Tannengürtel abge-
schirmten eigentlichen Leichengarten betritt.
Geradeaus liegt die mehr als 100 jährige Totenkammer (errichtet 1883), die im Sommer 2013 von Grund auf renoviert und mit Elektrizität sowie einer Wasserpumpe ausgestattet wurde. Ursprünglich war der ganze Bau eine Fachwerkkonstruktion, an der aber mit der Zeit fast alle tragenden Holzteile durch Mauerwerk oder Beton ersetzt wurden. Auch die 2 Eingangstüren waren ursprünglich für 2 separate Räume gedacht: einen Schuppen für das Werkzeug der Gräber und eine Leichenhalle. Nun ist an der Rückseite des Hauses ein separater Schuppen angebaut worden, die beiden Türen vorne gehen in denselben Raum. Ursprünglich und gegenwärtig fensterlos präsentiert sich dieser Raum seit dem Sommer 2013 innen dennoch in angenehmem Weiß, 4 runde Leuchtkörper sorgen für ein dezentes, den traurigen Anlässen entsprechendes Schummerlicht. Ein großes Wandkreuz an der Ostseite rundet die "Inneneinrichtung" ab.
Linker Hand geht der Obstgarten weiter, bis fast an die Hintermauer, wo eine Reihe Gräber für die Konfessionen der ungarischen Minderheit eingerichtet wurden, deren Kirchen keinen eignen Friedhof vor Ort haben (evangelisch-lutherische Ungarn, Katholische, Reformierte, Unierte).
Rechter Hand beeindruckt das imposante Denkmal der Gefallenen des
1. Weltkriegs, an welchem sich sämtliche Gräber des Friedhofs ausrichten.
Rund 490 Gräber sind es, die an diesem Ort der Ruhe durch die Zeit hin-
durch ausgehoben wurden, 470 rechts der Totenkammer, rund 20 links
hinten. Über alle Beerdigten wird streng Buch geführt, Angehörige kön-
nen Einsicht im Pfarramt nehmen.
Fast alle Gräber werden sorgsam gepflegt, die meisten von den Angehöri-
gen der Verstorbenen, die herrenlosen Gräber von der kirchlichen Friedhofsbesorgerin.
Verlässt man nun den Ort der Ruhe wieder durch das große Tor, wird einem der denkwürdige Spruch in Erinnerung bleiben, der sich als Vorbereitung jenen Lebens versteht, in das man aus dem Friedhof wieder hinaustritt:
"Lebe wie du wenn du stirbst wünschen wirst gelebt zu haben."